par PANTALEON Entertainment AG (isin : DE000A12UPJ7)
Original-Research: PANTAFLIX AG (von Montega AG): Halten (zuvor: Kaufen)
Original-Research: PANTAFLIX AG - von Montega AG
Einstufung von Montega AG zu PANTAFLIX AG
Unternehmen: PANTAFLIX AG
ISIN: DE000A12UPJ7
Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Halten (zuvor: Kaufen)
seit: 05.04.2023
Kursziel: 0,75 Euro (zuvor: 2,00 Euro)
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Nils Scharwächter, Tim Kruse
Sonderabschreibungen in 2022 verdeutlichen das herausfordernde Marktumfeld – Rückzug aus dem Streaming-Geschäft absehbar
Nachdem die PANTAFLIX AG zum Ende des letzten Jahres eine Umsatz- und Gewinnwarnung veröffentlicht und damit die zum Halbjahresbericht bestätigte Guidance revidiert hat, folgte nun die Ad-hoc-Meldung über Verkaufsgespräche der defizitären PANTAFLIX Technologies.
Zurückliegendes Geschäftsjahr wird voraussichtlich enttäuschend abgeschlossen: Im Dezember 2022 vermeldete das Unternehmen bereits einen unter den Erwartungen liegenden Geschäftsverlauf. Der Vorstand geht demnach von einem Konzernumsatz von 18,0 bis 19,0 Mio. Euro aus (zuvor: 22,0 Mio. Euro), was u.E. unter anderem auf eine verhaltenere Performance der Tochtergesellschaften im zweiten Halbjahr zurückzuführen ist. Außerdem dürften insbesondere nicht vorhersehbare Projektverschiebungen sowie -absagen dazu geführt haben, die ursprüngliche Top Line-Planung für das zurückliegende Geschäftsjahr zum Jahresende zu revidieren. Neben den vermeldeten Erlöseinbußen auf Gruppenebene zeigte sich vor allem das Ergebnis eingetrübt. Im Rahmen einer umfangreichen Werthaltigkeitsprüfung wurde eine Sonderabschreibung auf Entwicklungsprojekte von Filmen und Serien aus der Vergangenheit von größer 1 Mio. Euro vorgenommen, da sich diese nach Auffassung des Unternehmens zum Zeitpunkt der Analyse als nicht mehr werthaltig erwiesen. Während das Management zuvor von einem EBIT zwischen -2,5 und -4,5 Mio. Euro ausgegangen ist (bisher MONe: -4,6 Mio. Euro), erwartet das Unternehmen nun eine Größenordnung von -6,5 bis -7,0 Mio. Euro. Entsprechend der angepassten Guidance und dem damit implizit enttäuschenden Verlauf des H2, haben auch wir unsere Umsatz- und Ergebnis-Prognosen angepasst (MONe 2022 Umsatz: 18,7 Mio. Euro; EBIT: -6,9 Mio. Euro).
Kapitalerhöhung und möglicher Verkauf der Technologies prägen jüngsten Newsflow: Am 23. März vermeldete PANTAFLIX den Abschluss einer prospektfreien Barkapitalerhöhung mit Privatplatzierung i.H.v. 1 Mio. Aktien zu einem Ausgabebetrag von je 1,00 Euro. Wenige Tage darauf folgte die Mitteilung über den Verbleib der seither defizitären Tochtergesellschaft, der PANTAFLIX Technologies GmbH. Hierzu befinde sich nach Aussagen des Unternehmens das Management in intensiven Verkaufsgesprächen und habe bereits einen Letter of Intent unterzeichnet. Mit der Absichtserklärung einhergehend folgte ein Wertberichtigungs- bzw. Abschreibungsbedarf auf Einzelabschlussebene der PANTAFLIX AG in signifikantem Ausmaß. Die Wertminderung bezieht sich auf ein dem Tochterunternehmen gewährtes Darlehen sowie Forderungen ggü. der Gesellschaft von in Summe 1,5 Mio. Euro. Die Sonderabschreibung resultiert daraus, dass der Beteiligungsansatz der Technologies im Einzelabschluss der PANTAFLIX AG um 7,0 Mio. Euro auf „0“ abgeschrieben wurde. Demgegenüber habe der aus der Veräußerung entstehende Verkaufspreis lediglich symbolischen Charakter, weshalb der insgesamt erwartete Verlust damit die Hälfte des im Einzelabschluss ausgewiesenen Grundkapitals übersteigt.
Ausblick für 2023 dürfte mit dem GB konkretisiert werden: Für die Top Line spielte die Technologies bisher eine untergeordnete Rolle (Umsatzbeiträge < 1 Mio. Euro) und erwirtschaftete auch auf Ergebnisebene bisher ausschließlich negative Beträge. Nichtsdestotrotz galt die perspektivische Skalierbarkeit des Plattformgeschäfts ursprünglich als wesentlicher Treiber der Equity Story, wenngleich sich in den vergangenen Jahren an den Erlösund Ergebnisbeiträgen der Technologies abzeichnete, dass die Bedeutung für sukzessive abgenommen hat. Auf Basis des Verlaufes der zweiten Jahreshälfte und unter Berücksichtigung des Umstands, dass auch die Werbebudgets sowie Filmausgaben auf Unternehmensseite auf dem Prüfstand stehen, erwarten wir im Rahmen des GB 22 einen Unternehmensausblick für das laufende Geschäftsjahr deutlich unterhalb unserer bisherigen Prognose. Wir schließen zum jetzigen Zeitpunkt daher Projektverschiebungen in der Filmproduktion nicht aus, positionieren uns aufgrund der jüngsten Entwicklung für 2023 f. vorsichtiger als bisher und rechnen dennoch im Rahmen der Publikation des Geschäftsberichtes eher mit Enttäuschungs- als Überraschungspotenzial.
Fazit: Wenngleich sich das Geschäftsjahr 2022, bedingt durch Verzögerungen langlaufender Großprojekte, bereits unterjährig als herausfordernd abzeichnete, führte der zurückliegende Newsflow zu einem sukzessiven Kursrückgang, der vergangene Woche mit 0,69 Euro (Tagesschlusskurs) seinen bisherigen Tiefpunkt fand. Auch wenn die in der Vergangenheit getätigten IT-Entwicklungskosten in das Plattformgeschäft der Technologies nicht in gewünschten Ergebnisbeiträgen mündeten, dürfte mit dem Verkauf der Tochtergesellschaft auch das skalierbare Business und damit wiederum ein wesentlicher Teil der Equity Story den Konzern verlassen. Durch die damit anstehende Fokussierung auf das ursprüngliche Kerngeschäft der Eigen-, Kound Auftragsproduktion verbleibt ein rein projektorientiertes Geschäft, das von Natur aus eine geringe Visibilität mit sich bringt. Vor diesem Hintergrund stufen wir die PANTAFLIX AG auf „Halten“ (zuvor: „Kaufen“) bei einem signifikant reduzierten Kursziel von 0,75 Euro (zuvor: 2,00 Euro).
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