par Masterflex SE (isin : DE0005492938)
Original-Research: Masterflex SE (von Montega AG): Kaufen
Original-Research: Masterflex SE - von Montega AG
Einstufung von Montega AG zu Masterflex SE
Unternehmen: Masterflex SE
ISIN: DE0005492938
Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Kaufen
seit: 04.04.2024
Kursziel: 15,00 EUR
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Bastian Brach, Miguel Lago Mascato
Beeindruckende operative Entwicklung im Bewertungsniveau nicht widergespiegelt
Masterflex hat vergangenen Donnerstag den Geschäftsbericht für das Gesamtjahr 2023 vorgelegt. Bereits Anfang März waren vorläufige Zahlen sowie ein erster Ausblick für Umsatz und EBIT bekannt gegeben worden. Dieser wurde mit den finalen Zahlen nochmals konkretisiert.
Deutliche EBIT-Verbesserung trotz schwacher Top Line-Dynamik: Der Konzernumsatz war im vergangenen Jahr von einem anspruchsvollen Konjunkturumfeld geprägt, was sich besonders im zweiten Halbjahr 2023 negativ auf das verarbeitende Gewerbe auswirkte (siehe Comment vom 09. Februar 2024). Masterflex erreichte im Gesamtjahr nichtsdestotrotz eine leichte Erlössteigerung auf 101,1 Mio. EUR (+0,8% yoy), angetrieben von den Bereichen Medizintechnik und Luftfahrt. So konnte der Medizintechnik-Anteil am Gesamtumsatz von 17% auf 19% ausgebaut werden, was zweistellige Wachstumsraten in diesem Segment impliziert. Das operative Ergebnis konnte hingegen signifikant zulegen. Grund hierfür war vor allem die starke Steigerung der Rohertragsmarge auf 68,2% (2022:66,4%) infolge von Effizienzmaßnahmen und Produktmix-Effekten, während inflationsbedingt gestiegene Personalkosten (Personalkostenquote: 35,1%, 2022: 33,9%) gegenläufig wirkten. Unterhalb des EBIT verhinderten die gestiegenen Zinskosten (1,2Mio. EUR, 2022: 0,6 Mio. EUR) eine noch stärkere Ausweitung des Konzernergebnisses.
Aktuelles Bewertungsniveau historisch günstig: Ungeachtet der starken operativen Performance (inkl. frühzeitig erreichtem Mittelfristziel) notiert MZX aktuell signifikant unterhalb der historischen Bewertungskennzahlen. In den Jahren 2016-19 lag das EV/EBITDA bei Wachstumsraten, die - mit Ausnahme vom Jahr 2017 - bei 3-4%lagen, konstant zwischen Werten von 11 und 13. Für das laufende Jahr beträgt dieser Wert weniger als die Hälfte (2024e: 5,8x). Dies liegt u.E. (1) am erhöhten Zinsniveau und(2) am leicht geringeren Top Line-Wachstum in den Jahren 2023/24. Beide Faktoren sollten sich aus unserer Sicht innerhalb der nächsten zwei Monate positiv entwickeln. Zum einen scheint die EZB die erste Zinssenkung spätestens im Juni durchzuführen, zum anderen rechnen wir für Masterflex mit einem deutlich positiven Umsatzwachstum abH2/24. Diese Entwicklungen könnten die Bewertungskennziffern mittelfristig wieder näher in Richtung der historischen Vor-Corona-Niveaus bringen.
[Abbildung]
Prognose konkretisiert: Mit der Vorlage des Geschäftsberichts hat Masterflex die Guidance für 2024 quantifiziert. Bei einem Umsatz in der Bandbreite von 100 bis 107 Mio. EUR (2023: 101,1 Mio. EUR) erwartet der Konzern ein EBIT i.H.v. 12-15 Mio. EUR (2023: 12,4 Mio. EUR). Ähnlich wie im abgelaufenen Jahr peilt das Unternehmen damit am Mittelpunkt der Prognose eine leichte Erlössteigerung und ein deutliches EBIT-Wachstum an. Zudem hat CFO Mark Becks im CONNECT-Call bei der Ergebnisprognose das Erreichen der oberen Hälfte in Aussicht gestellt. Neben den bereits erwähnten Faktoren Produkt-Mix und Effizienzmaßnahmen soll auch der Ausbau der Wertschöpfungstiefe zu einer Margenverbesserung führen. Ziel der Masterflex ist es dabei, den Anteil der komplexen, hochmargigen Verbundsysteme mittelfristig deutlich zu steigern. Wir positionieren uns aufgrund der anhaltend schwachen Konjunkturlage weiterhin leicht unterhalb des Guidance-Mittelpunkts.
Fazit: In einem anspruchsvollen Marktumfeld im Jahr 2023 konnte Masterflex aufgrund der breiten Branchendiversifikation sehr gute Resultate erzielen und vor allem beim Ergebnis überzeugen. In H1/24 sollte sich die rückläufige Umsatzdynamik zunächst fortsetzen. Eine Rückkehr zu spürbarem Wachstum im Jahresverlauf könnte nicht nur auf operativer Ebene helfen, sondern auch kapitalmarktseitig eine positive Signalwirkung haben und den Bewertungsabschlag im Vergleich zur Vergangenheit verringern. Wir bestätigen unsere Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 15,00 EUR je Aktie.
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